Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du dich traurig, oder ängstlich gefühlt hast, oder Angst hattest, dass irgendwas mit dir nicht in Ordnung ist? Damit bist du nicht allein, auch wenn es sich manchmal so anfühlen mag. Die National Alliance on Mental Illness (NAMI) berichtet, dass manchmal eine schlechte Laune oder eine schwierige Phase ein Zeichen für etwas viel Tieferes sein kann.
Dieser Beitrag zeigt zehn Symptome psychischer Erkrankungen, die du nicht ignorieren solltest. Bevor wir beginnen, muss ich dich warnen, dass dieser Beitrag für manche Menschen triggernd sein kann. Wenn du dich getriggert fühlst achte bitte auf dich selbst und deine Selfcare. Selbst wenn das bedeutet, dass du diesen Beitrag abbrechen und wegklicken musst.
1. Du hast Gefühle von Traurigkeit oder Depression, die länger als 2 Wochen andauern
Alle Menschen sind hin und wieder traurig, jedoch werden die typischen Gefühle von Trauer und Traurigkeit mit der Zeit besser. Die American Psychiatric Association berichtet, dass eine ungewöhnlich intensive Traurigkeit, die zwei Wochen oder länger anhält, ein Zeichen für eine Depression sein kann.
Das National Institute of Mental Health erklärte: „Wenn man nicht in der Lage ist, sich davon zu erholen, oder wenn die Traurigkeit schwerer als üblich ist, sollte man sie ernst nehmen.“
2. Du hast extreme Stimmungsschwankungen und weißt nicht, warum
Du findest, dass deine Stimmung sehr schnell oder zufällig zu wechseln scheint? Clem und andere haben in einer Studie untersucht, wie oft die Stimmung einer durchschnittlichen Person an einem Tag schwankt. Nach Angaben des National Center of Biotechnology Information und des CVI hat diese Studie gezeigt, dass Menschen dazu neigen, positive Gefühle wie Freude oder Liebe häufiger zu erleben als negative.
Aber es ist völlig normal, dass sich die Gefühle eines Menschen täglich ändern. Die National Alliance for the mentaly ill (NAMI) warnt jedoch, dass besonders dramatische Stimmungsschwankungen, die große Veränderungen im Verhalten und in der Energie verursachen, ein Zeichen für eine bipolare Störung sein können. Agenturen wie die American Academy of Pediatrics zeigen weitere Anzeichen, also „red flags“, auf wie zum Beispiel: Du empfindest Traurigkeit, Wut, oder Gefühle übermäßiger Euphorie über den Großteil des Tages, vor allem, wenn es nichts mit dem zu tun hat, was gerade in deinem Leben vor sich geht.
3. Deine Sorgen und Ängste sind außer Kontrolle geraten
Hast du dich schon einmal dabei ertappt, dass du dir Sorgen machst, es aber nicht abschalten kannst? Nach Angaben des Nationalen Instituts für psychische Gesundheit kann dies ein Zeichen für eine Angststörung sein. Weitere Anzeichen für eine Angststörung sind Entspannungsprobleme, Schlaflosigkeit, rasende Gedanken, unerklärliche Schmerzen oder leichte Reizbarkeit.
Die Anxiety and Depression Association of America empfiehlt, dass du, wenn du dich mindestens sechs Monate lang an den meisten Tagen so gefühlt hast, in Erwägung ziehen solltest, mit einem Experten für psychische Gesundheit über deine Symptome zu sprechen.
4. Du hast begonnen, dich von anderen zurückziehen oder dich zu isolieren
Sich eine Auszeit von anderen zu nehmen kann sich positiv auf deine geistige und körperliche Gesundheit auswirken. Was aber, wenn du ständig Ausreden findest, um soziale Kontakte zu vermeiden?
Experten für psychische Gesundheit wie Raymond Starr jr. und Howard Dubowitz sagen, dass das Vermeiden von Menschen oder Ereignissen, die dir früher Spaß gemacht haben, ein Anzeichen für eine psychische Erkrankung wie Depression, Angstzustände oder eine psychotische Störung sein kann.
5. Du hast vielleicht bemerkt, dass du unter Wahnvorstellungen oder Halluzinationen leidest
Kumari und sein Team beschreiben die beiden Aspekte der Psychose, Halluzinationen und Wahnvorstellungen als ein Gefühl der Wahrnehmung, oder Überzeugung, das bei der Person, die es erlebt, eine große Dringlichkeit hervorruft. Trotz aller „Beweise“ ist diese Wahrnehmung oder der Glaube nicht real.
Die National Alliance on Mental Illness berichtet, dass jedes Jahr allein in den USA bis zu hunderttausend Menschen eine Psychose erleben. NAMI erklärte weiter, dass 3 von 100 Menschen im Laufe ihres Lebens eine psychotische Episode als Symptom einer körperlichen oder psychischen Krankheit wie Schizophrenie oder schizoaffektive Störung erleben.
6. Du hast immer mehr Schwierigkeiten mit normalen Lebenssituationen umzugehen
Hast du schon einmal eine Zeit in deinem Leben durchgemacht, in der nichts richtig zu laufen schien und du einfach nicht damit zurechtkamst? Das australische Gesundheitsministerium erklärte, dass eine schwierige Phase, die du einfach nicht überwinden kannst und die deine Funktionsfähigkeit länger als zwei Wochen, bis zu zwei Monate, beeinträchtigt, ein Anzeichen für eine Depression oder Angstzustände sein kann.
Ein wichtiges Anzeichen dafür, dass es sich um mehr als nur eine schwierige Phase handelt, ist laut Mental Health America, wenn du mehrere Wochen lang Schwierigkeiten hast, in normalen oder alltäglichen Situationen zu „funktionieren“.
7. Du schläfst zu viel oder zu wenig
Die Harvard University School of Medicine geht davon aus, dass 10 bis 18 Prozent der Bevölkerung Schlafprobleme haben. Die medizinische Fakultät von Harvard stellte jedoch fest, dass zu viel oder zu wenig Schlaf bei Menschen, die an einer psychischen Krankheit leiden, zwei- bis dreimal häufiger ist.
Nach Angaben der Harvard-Medizinschule leiden etwa 50% der Menschen mit ADHS, Depressionen, Angstzuständen oder bipolaren Störungen an Schlaflosigkeit oder Hypersomnie, das heißt sie schlafen zu viel.
8. Du hast begonnen, Drogen oder Alkohol zu missbrauchen
Laut MentalHealth.gov verwendet jeder Vierte oder 25% der Menschen, die mit den Symptomen einer psychischen Erkrankung leben, Alkohol oder Drogen, um Dinge wie Wut, Angstzustände oder Manie selbst zu behandeln.
Experten gehen davon aus, dass Menschen, die an Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen oder Schizophrenie leiden, eher zu Drogen und Alkohol als Bewältigungsmechanismus greifen als Menschen, bei denen andere psychische Krankheiten diagnostiziert wurden.
9. Du hast extreme Wutausbrüche
Hast du manchmal Wutausbrüche, die du kaum kontrollieren kannst, oder die dich mit der Situation überfordern? Wenn ja, kann deine Wut ein Hinweis auf deine Stresspegel, ungelösten Kummer oder deine Ängste sein.
Health Line berichtet, dass extreme Wutausbrüche auch ein Zeichen für ein ungelöstes Trauma, eine bipolare Störung, Alkoholmissbrauch, eine Zwangsstörung, eine intermittierende explosive Störung oder eine Depression sein können.
Wenn du dich fragst, ob deine Wut gesund ist, empfehlen Experten, zunächst deine körperlichen und emotionalen Signale für Wut zu erkennen.
10. Du hast angefangen dich selbst zu verletzen, oder an Selbstmord zu denken
Die Mental Health Foundation berichtet, dass bis zu 10% der Menschen unter 30 Jahren schon einmal an Selbstverletzung oder Selbstmord gedacht haben. Es gibt viele Gründe, warum Menschen über Selbstverletzung oder Selbstmord nachdenken, zum Beispiel Missbrauch oder Vernachlässigung zu Hause, ein großer Verlust, ein Trauma oder eine Katastrophe, die man nicht kontrollieren oder vermeiden kann.
Bradvik (2018) berichtet, dass etwa 90% der Menschen, die einen Selbstmord begangen haben, auch an einer schweren psychischen Erkrankung wie einer bipolaren Störung oder Depression litten.
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dich selbst zu verletzen oder Selbstmord zu begehen, möchte ich dich bitten, dich an eine psychosoziale Fachkraft zu wenden und dir die Hilfe zu holen, die du brauchst und verdienst.
Wenn du dich mit einem der Symptome auf dieser Liste identifizieren kannst, bist du definitiv nicht allein. Es ist auch nicht schlimm, dass du dich so fühlst, aber ich möchte, dass du dich um dich selbst kümmerst. Das bedeutet, dass du dich an einen Experten für psychische Gesundheit, wie zum Beispiel einem Psychotherapeuten, wenden sollst, wenn du eines der Symptome auf dieser List erlebst.
Lies dir gerne weitere Beiträge in diesem Blog durch, um mehr Informationen über psychische Erkrankungen und psychische Gesundheit zu erhalten und denke daran: Es gibt Hilfe und es ist ein starker Zug, diese auch in Anspruch zu nehmen.